Aktuelle Situation
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Einflussfaktoren

Niederschlag
Niederschlag kann in flüssiger (Regen) oder fester Form (Schnee, Hagel, Graupel) aus der Atmosphäre auf die Erdoberfläche fallen. Form, Menge, Intensität und Häufigkeit des Niederschlags in der Schweiz variieren je nach Region und Jahreszeit (räumliche Klimaanalysen von MeteoSchweiz ). Liegen die Niederschlagsmengen über mehrere Wochen und Monate weit unter der Norm, spricht man von meteorologischer Trockenheit. Diese führt zu einem Wassermangel im Boden und im Grundwasser. Während eine meteorologische Trockenheit von wenigen Wochen bereits zu geringer Bodenfeuchte und zu Vegetationsstress führen kann, sind niedrige Abflüsse und Wasserstände oder niedrige Grundwasserstände eine Folge von zu wenig Niederschlag über mehrere Monate.

Schnee
Schnee spielt im Wasserkreislauf der Schweiz eine bedeutende Rolle. Rund 40% der jährlichen Abflüsse stammen aus der Schneeschmelze. Vom Herbst bis in den Frühling fällt Niederschlag im Gebirge überwiegend als Schnee. Die in dieser Zeit aufgebaute Schneedecke erreicht zwischen Februar und Mai ihre maximale Mächtigkeit und wirkt als natürlicher Wasserspeicher. Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr schmilzt die Schneedecke und das Wasser fliesst verzögert ab. Die Schneedecke und ihre Schmelze haben somit einen grossen Einfluss auf die Abflussdynamik vor Ort und in den flussabwärts gelegenen Niederungen. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) stellt aktuelle Daten zu Schneehöhe, Schneewasseräquivalent oder Schmelzwasserabfluss bereit. Daraus lässt sich abschätzen, wie viel Wasser aus der Schneeschmelze zur Verfügung steht. Diese Daten fliessen in die Lagebeurteilung der Trockenheitssituation in der Schweiz ein. Das Schneewasseräquivalent gibt an, wie viel Wasser in der Schneedecke gespeichert ist. Es entspricht der Wassersäule, die resultiert, wenn man den Schnee schmelzen würde. Unter den unten aufgeführten Links kann die aktuelle Situation in der Schweiz eingesehen und klimatologisch eingeordnet werden. Schneewasseräquivalent absolut: zeigt die absoluten modellierten Werte der verfügbaren Schneewasseräquivalente (in mm). Schneewasseräquivalent relativ: zeigt die Abweichung der verfügbaren Schneewasseräquivalente (mm) vom langjährigen Mittel. Weiterführende Informationen: Schneehydrologische Vorhersagen Wasseräquivalent der Schneedecke - MeteoSchweiz (admin.ch) Hydrologische Szenarien Hydro-CH2018

Flüsse und Seen
Wie viel Wasser in den Flüssen und Seen ist, hängt insbesondere von Niederschlag, Temperatur, Verdunstung und den Eigenschaften der Gebiete ab, aus denen das Wasser kommt (Einzugsgebiete). Die Klimaszenarien CH2018 für die Schweiz sagen in den Sommermonaten höhere Temperaturen und mehr Verdunstung voraus. Im Sommer gibt es weniger Niederschlag, im Winter mehr. Die Schneeschmelze beginnt früher im Jahr und die Schneemengen werden geringer und es fällt mehr Niederschlag in Form von Regen als in Form von Schnee . Entsprechend werden in den Sommermonaten die Abflüsse und Wasserstände der Schweizer Oberflächengewässer abnehmen, das zeigen die hydrologischen Szenarien Hydro-CH2018 . Gleichzeitig wird auch der Wasserverbrauch z.B. für die landwirtschaftliche Bewässerung in diesem Zeitraum zunehmen. Weiterführende Links und Informationen: Aktuelle Informationen zum Füllungsgrad der Speicherseen Für die Schifffahrt: Aktueller Pegel Rhein bei Basel und Neuhausen Hydrologische Daten und Vorhersagen (BAFU)

Grundwasser
Während Trockenzeiten fällt über mehrere Wochen deutlich weniger Niederschlag als normalerweise, wodurch weniger Grundwasser gebildet wird. Grundwasservorkommen, die überwiegend von Niederschlägen gespeist werden, reagieren somit empfindlicher auf Trockenperioden als Grundwasservorkommen, die zusätzlich durch Fluss- oder Seewasser gespeist werden. Wenn jedoch die Flüsse während längerer Trockenperioden wenig oder kein Wasser mehr führen, verringert sich auch die Grundwasserneubildung durch Flusswasser. Wie stark sich eine Trockenheit auf die Grundwassermenge auswirkt, hängt zudem von der Beschaffenheit des Untergrundes, sowie der Tiefe und der Mächtigkeit des Grundwasservorkommens ab. Aufgrund der komplexen Untergrundeigenschaften und der kleinräumigen Topographie der Schweiz können die Grundwasservorkommen räumlich und zeitlich sehr unterschiedlich auf Trockenheit reagieren. Weiterführende Links und Informationen: Nationale Grundwasserbeobachtung NAQUA Trockenheit und Grundwasser

Bodenfeuchte
Die Bodenfeuchte, das heisst das im Boden gespeicherte Wasser, wird massgeblich durch meteorologische Einflussgrössen wie Niederschlag, Verdunstung, Strahlung, Temperatur und Wind beeinflusst. Auch Wasserzufluss an der Bodenoberfläche und Bewässerung tragen zur Bodenfeuchte bei. Wie viel Wasser ein Boden speichern kann, hängt von den Bodeneigenschaften ab. Dazu gehören z.B. die Grösse der einzelnen Bodenpartikel (Korngrössenverteilung) und der Anteil des organischen Materials im Boden (Humusgehalt). Weitere Einflussfaktoren sind die Art der Pflanzenbedeckung und deren Wachstumsstadium sowie Geländeform, Exposition und Steilheit. Die Bodenfeuchte spielt unter anderem eine zentrale Rolle für das Wachstum und die Nährstoffversorgung der Pflanzen. Weiterführende Informationen und Links: Trockenheitsindikatoren - MeteoSchweiz Bodenmessnetz der Kantone Bewässerungsnetz der Hochschule für Agrar-, Forst und Lebensmittelwissenschaften HAFL

Vegetation
Unter Vegetation versteht man die Pflanzendecke, also die Gesamtheit aller Pflanzen eines bestimmten Gebiets. Dazu gehören landwirtschaftliche Kulturen und die Pflanzenwelt aller Ökosysteme, wie z.B. Wälder, Moore und die Pflanzen im Siedlungsraum. In Trockenperioden ist die für eine optimale Pflanzenentwicklung notwendige Wassermenge im Boden und in der Atmosphäre reduziert. Das kann zu sogenanntem «Trockenstress» führen. Trockenstress verschlechtert die Vegetationsgesundheit und schränkt das Wachstum und die Regeneration der Pflanzen und des gesamten Ökosystems ein. Ausserdem werden die Pflanzen anfälliger für Schädlinge und ihre Sterblichkeit (Mortalität) wird erhöht. Weiterführende Links und Informationen: TreeNet - The biological drought and growth indicator network - TreeNet Trockenstress: Karte Wasserverfügbarkeit für Pflanzen